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.Die Kunst des Klebens.Quarks&Co.Vorschau.Aktuell.Archiv

Wie sind Klebstoffe aufgebaut?


So kann man sich einen Klebstoff vorstellen: Wie Spaghetti in Wasser. Die frischen Spaghetti in viel Wasser links entsprechen dem gebrauchsfertigen Klebstoff. Rechts sind die Spaghetti - die Polymoleküle - verknäult, das Wasser dampft ab, die Masse wird fest.
Man unterscheidet zwei große Gruppen von Klebstoffen: Chemisch reagierend (Reaktionsklebstoffe): Diese Klebstoffe werden fest, weil eine chemische Reaktion stattfindet. Ganz offensichtlich ist dies bei Zweikomponenten-Klebstoffen: Erst durch Mischen von zwei Substanzen wird der eigentliche Klebstoff hergestellt, indem eine Polymerisation eingeleitet wird. Bei chemisch reagierenden Einkomponentenklebstoffen kommt die zweite Substanz, die das Abbinden einleitet, oft aus der Umgebung. Es kann Luftsauerstoff, Luftfeuchtigkeit (z.B. bei Sekundenkleber) oder Licht sein. Es gibt sogar Klebstoffe, denen eine Komponente entzogen werden muss (z.B. der Sauerstoff), damit der Abbindevorgang einsetzt. Solche anaeroben Klebstoffe werden zum Beispiel zum Sichern von Schrauben benutzt. Sie werden in speziellen Flaschen aus Sauerstoff-durchlässigem Kunststoff gelagert.

Physikalisch abbindend: Hier sind die Klebstoffmoleküle als lange Molekülketten schon im Klebstoff enthalten. Dabei kann es sich um eine echte Lösung handeln oder auch um eine Dispersion. Beim Abbinden entweicht die Flüssigkeit, die Polymoleküle verknäulen sich und bilden eine zähe Masse, die immer härter wird. Der Klebstoff trocknet einfach. (Nasskleben, Kontaktkleben). Auch Schmelzkleben und Haftkleben sind physikalische Verfahren.

Interessant ist die Frage, ob ein Klebstoff Lösungsmittel enthält. Uns ist aufgefallen, dass sich Thermopapiere, wie sie für Faxgeräte, Wiegeetiketten und Automatenfahrscheine verwendet werden, mit Lösungsmitteln schwärzen lassen. Machen Sie mit einem lösungsmittelhaltigen Klebstoff doch mal einen Versuch.

Martin Dreifert

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(c)  2000 Westdeutscher Rundfunk

Sendedatum: 25.01.2000