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Das Quarks-Klebe-Labor

Heiße Tipps zum Kleben

Es ist ganz wichtig, den richtigen Klebstoff auszuwählen und ihn auch sorgfältig zu verarbeiten. Einen "Alleskleber" gibt es nicht, auch wenn das mitunter noch auf den Tuben draufsteht. Diese Universalklebstoffe können zwar vieles, aber weniges richtig gut.

Besser ist es, Sie nehmen für anspruchsvolle Verklebungen einen Spezialisten. Wir haben im Internet zwei interaktive Klebetabellen gefunden, von UHU und Henkel. Aber auch die Firma Praktikus, stellt viele Spezialklebstoffe her. Oft ergibt sich schon aus dem Namen eines Klebstoffs, wofür er taugt.

Wir möchten Ihnen an einigen Beispielen zeigen, worauf es beim Kleben ankommt:

Henkel abgebrochen? Sekundenkleber!

Zunächst der abgebrochene Henkel. Kleben Sie sofort, denn die frische Bruchkante ist natürlicherweise sauber. Schnell hilft ein Sekundenkleber. Weil Porzellan porös ist, sollten Sie eine gelartige Variante nehmen. Sekundenkleber haben aber zwei Nachteile: Sie sind nicht unbedingt auf Dauer beständig gegen Wasser und Chemie im Geschirrspüler und sie können keine Spalte füllen, wenn sich ein Teil des wertvollen Stücks in kleine Krümel aufgelöst hat.
Dann ist ein Zweikomponenten-Epoxidharzkleber die erste Wahl. D.h. aber: viel Geduld und eventuell etwas gelbliche Klebefugen.

Schuhsohle locker? Kontaktkleber!

Großflächiges Kleben von Leder, Kunstleder, Bodenbelägen: Die Domäne der Kontaktkleber. Damit der Klebstoff abbinden kann, muss das Lösungsmittel abdampfen oder ablüften. Das geht nicht, wenn z.B. die Kunststoff-Sohle dieses Schuhs dem Lösungsmittel dazu keine Chance lässt. Deshalb muss es vor dem Verbinden verdunsten können.
Also: Klebstoff auf beide Seiten auftragen und ablüften lassen. Jetzt ist Fingerspitzengefühl gefragt: Die richtige Wartezeit ist ganz wichtig für den Halt. Meistens darf sich die Oberfläche gerade nicht mehr klebrig anfühlen, dann ist die Zeit des Zusammenpressens gekommen. Die Kraft, mit der Sie pressen, ist wichtiger als die Dauer. Spezialisten, z.B. die Schuster, benutzen spezielle Hämmer mit besonderen Federeigenschaften. Was Profis zum Schuhekleben sagen, können Sie bei Hubert Gassenschmidt nachlesen.

Stuhlbein wackelt? Füll-Leime!

Spezielle Holzleime mit Füller kriechen in die Fugen und lassen das Stuhlbein wieder fest sitzen.

Loch im Schwimmring oder Schlauchboot? PVC-Kleber!

Schwimmringe sind meist aus PVC, einem Problemkunststoff. Damit der nicht ganz so schnell zu Abfall wird, versuchen Sie doch mal ein Loch zu flicken. Alleskleber oder Gummilösung können Sie dabei vergessen - Sie brauchen eine speziellen Klebstoff für Weich-PVC. Seine Eigenschaften: Er löst sowohl den Schwimmring als auch den Flicken oberflächlich an. Wenn Sie beides - nach kurzer Ablüftzeit - aufeinander drücken, werden die beiden PVC-Folien richtiggehend verschweißt. Der Klebstoff ist also vor allem ein Lösungsmittel.

Rückspiegel lose? Spezialkleber!

Wenn Sie auch schon einmal mit Ihrem Rückspiegel Detektiv spielen wollten oder einfach nur die nette Person in dem Wagen schräg hinten beobachten wollten - ja, dann ist es Ihnen vielleicht auch schon mal passiert und der Spiegel war plötzlich ab. Unser Tipp: Lassen Sie das in der Werkstatt machen, die haben den richtigen Kleber. Oder kaufen Sie sich eine Tube Spezialkleber. Auf keinen Fall sollten Sie es mit gewöhnlichem Sekundenkleber versuchen. Diese Cyanacrylate halten auf Glasoberflächen nicht.

Martin Dreifert

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Sendedatum: 25.01.2000